Donnerstag, 17. November 2011

Finishing Touches

Finishing Touches -

wörtliche Übersetzung: finale Berührungen - das hört sich ja mal sehr abgedroschen an oder? Ist es auch und was zum Teufel hat ein Post über finale Berührungen in einem Cocktail-Blog zu suchen?

Müsste man einfach mal Erklären was die Finishing Touches sind. Vorgehensweise um einen Cocktail zu mixen ist ja normalerweise immer shaken / schütteln, stirren / rühren oder to build / im Gästeglas bauen. Und wenn man dieses getan hat fehlt dem Cocktail im Prinzip nur noch Deko und er wäre fertig. Aber bei einigen Cocktails wird noch ein abschließender Arbeitsschritt verlangt, bis der Drink fertig und lecker ist. Zum Beispiel wird beim Alexander oder dem Planters Punch Muskatnuss frisch über den Drink gerieben für zusätzliches Aroma. Ein leicht angeschlagener Minzkopf sollte auch bei keinem Mojito fehlen damit man das Minzaroma schon vorher wahrnimmt. Oder ganz klassisch die ätherischen Öle die über einen Old Fashioned gesprüht werden. Das sind (meiner Meinung ;-) Finishing Touches, also finale Berührungen, die den Cocktail komplettieren und ihn besser noch um weitere Noten bereichern.


Da nämlich ein großer Teil unseres Geschmackssinns über die Nase aufgenommen wird sind Geruchselemente die man auf den Drink draufgibt ein zusätzliches Gimick. Natürlich ist es wohl klar, das diese Elemente zu dem Drink passen sollten oder noch besser ähnlich bzw. Aromaidentisch sind. Wo man wieder beim Thema Food Pairing wäre, mit dem man schauen kann was passt eigentlich jetzt schön auf meinen Drink drauf? Alle Arten von Zitruszesten oder Cocktailbitters sind da immer ein Thema um einen Drink zu parfümieren. Aber mittlerweile hat man gemerkt, das man auch einfach eine Spirituose oder einen Likör über den Drink sprühen kann. Ist einfach zu handhaben und hat immer einen Wow-Effekt, wenn die Gäste den Bartender sehen, wie er 'irgendetwas' mit einer kleinen Sprayflasche über den Drink sprüht.


"War das jetzt Haarspray?"

"Nein, Schokoladenbrand, mal riechen?"

"Wow!"



Eine sehr schöne Geschichte ist aber auch Haselnussgeist, den ich bei dieser Rum Old Fashioned Geschichte benutzt habe:


Hazin Fashioned



6 cl Havana Club 7 anos

2 cl Rohrzuckersirup

2 dashes Mozart Chocolate Bitter

1 dash T.B.T. Jerry Thomas Bitter


stirred and strained in einen Tumbler mit einem doppel gefrosteten Ice-Ball


2 sprays Gansloser Haselnussgeist als Finishing Touch über den Drink und das Glas gesprüht



So hat man bei dem Drink also Kopfnote wunderbare Nussaromen, die in dem Fall sogar den Geschmack des Drinks nachaltig veränderten. Aber Nuss, Schokolade und Rum sind einfach eine geniale Kombination.