Donnerstag, 17. November 2011

Finishing Touches

Finishing Touches -

wörtliche Übersetzung: finale Berührungen - das hört sich ja mal sehr abgedroschen an oder? Ist es auch und was zum Teufel hat ein Post über finale Berührungen in einem Cocktail-Blog zu suchen?

Müsste man einfach mal Erklären was die Finishing Touches sind. Vorgehensweise um einen Cocktail zu mixen ist ja normalerweise immer shaken / schütteln, stirren / rühren oder to build / im Gästeglas bauen. Und wenn man dieses getan hat fehlt dem Cocktail im Prinzip nur noch Deko und er wäre fertig. Aber bei einigen Cocktails wird noch ein abschließender Arbeitsschritt verlangt, bis der Drink fertig und lecker ist. Zum Beispiel wird beim Alexander oder dem Planters Punch Muskatnuss frisch über den Drink gerieben für zusätzliches Aroma. Ein leicht angeschlagener Minzkopf sollte auch bei keinem Mojito fehlen damit man das Minzaroma schon vorher wahrnimmt. Oder ganz klassisch die ätherischen Öle die über einen Old Fashioned gesprüht werden. Das sind (meiner Meinung ;-) Finishing Touches, also finale Berührungen, die den Cocktail komplettieren und ihn besser noch um weitere Noten bereichern.


Da nämlich ein großer Teil unseres Geschmackssinns über die Nase aufgenommen wird sind Geruchselemente die man auf den Drink draufgibt ein zusätzliches Gimick. Natürlich ist es wohl klar, das diese Elemente zu dem Drink passen sollten oder noch besser ähnlich bzw. Aromaidentisch sind. Wo man wieder beim Thema Food Pairing wäre, mit dem man schauen kann was passt eigentlich jetzt schön auf meinen Drink drauf? Alle Arten von Zitruszesten oder Cocktailbitters sind da immer ein Thema um einen Drink zu parfümieren. Aber mittlerweile hat man gemerkt, das man auch einfach eine Spirituose oder einen Likör über den Drink sprühen kann. Ist einfach zu handhaben und hat immer einen Wow-Effekt, wenn die Gäste den Bartender sehen, wie er 'irgendetwas' mit einer kleinen Sprayflasche über den Drink sprüht.


"War das jetzt Haarspray?"

"Nein, Schokoladenbrand, mal riechen?"

"Wow!"



Eine sehr schöne Geschichte ist aber auch Haselnussgeist, den ich bei dieser Rum Old Fashioned Geschichte benutzt habe:


Hazin Fashioned



6 cl Havana Club 7 anos

2 cl Rohrzuckersirup

2 dashes Mozart Chocolate Bitter

1 dash T.B.T. Jerry Thomas Bitter


stirred and strained in einen Tumbler mit einem doppel gefrosteten Ice-Ball


2 sprays Gansloser Haselnussgeist als Finishing Touch über den Drink und das Glas gesprüht



So hat man bei dem Drink also Kopfnote wunderbare Nussaromen, die in dem Fall sogar den Geschmack des Drinks nachaltig veränderten. Aber Nuss, Schokolade und Rum sind einfach eine geniale Kombination.

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Food Pairing - Die Zukunft bei Cocktails?

Food Pairing - das werden einige unter uns vielleicht wirklich schon einmal gehört haben. Zur Not doch einfach mal Googlen oder Wikipedieren.

Ich fasse nämlich die Definition nur kurz zusammen: Es geht daraum Produkte im Lebensmittelbereich besser miteinander zu kombinieren. Da hat Bernhard Lahousse angefangen zu Untersuzchen, welche Produkte artverwandte Aromen haben und so zusammen passen auch wenn man es nicht vermuten würde, wie Lavendel und Bourbon Whiskey.

Auf seinem Portal http://www.foodpairing.com/ kann man erforschen wie einzelne Getränke, Kräuter, Früchte und dergleichen mit ihren Aromen miteinander harmonieren. Anfangs vorwiegend von Köchen benutzt um sich neue Gerichte einfallen zu lassen sind wir Barkeeper auf den Zug aufgesprungen. Loben wir mal diese Plattform, denn sie hilft einem wirklich neue Aromenkombinationen einfach mal auszuprobieren.

Aber nicht nur für das Rezept eines Cocktail ist es zu gebrauchen, nein es zeigt einem auch, was man dazu Essen könnte. Korrespondierendes Essen zu einem Getränk, kennt man eher von Wein oder Bier, aber wir lernen ja nie aus. Ich weiß noch, wie mir ein befreundeter Barkeeper versicherte ein Sidedish zum Cocktail sei die Zukunft. Er hat irgendwie schon recht, wenngleich man jetzt nicht zu jedem Drink einen Snack kreiieren muss. Zu einigen Cocktails drängt es sich aber auf, besonders wenn man schwarze Schieferplatten zu Hand hat.



Mit Stolz und ohne falsche Bescheidenheit präsentiere ich euch den Siegerdrink der diesjährigen Angostura Cocktail Competition:

The Trinidadian

Angostura 1919 Rum, Ingwer, Eukalyptusrohrzucker, frischer Grapefrucht- und Orangensaft, Angostura Orange Bitters, Orangenzeste

und als Sidedish gebeizter Lachs mariniert mit Ingwer, einer Prise Pfeffer und Grapefrucht- und Limettensaft dazu Orangenfilets mit Eukalyptusrohrzucker


(Die Zigaretten sind für danach)

Der Drink funktioniert natürlich auch ohne das Essen, zusammen dennoch eine sehr feine Kombination. Geschichten wie diese haben Potenzial, denn sie bauen den Cuisine Style nochmals um eine weitere Komponente aus. Ohne Zweifel FoodPairing ist eine der 'Big next things' für Barkeeper (Meinung des Autors)



Zitat: "Das ist die Zukunft, glaub mir!"



P.S. Findet Ihr nicht auch, das das Wort Aromen zu oft vorkam?

Sonntag, 10. Oktober 2010

Des Bartenders Handwerkszeug - Jigger


"Jeder Bartender sollte sich beim Mischen von Getränken eines Jiggers bedienen; denn nicht nur die Gäst beim Gebrauch desselben stets dasselbe Quantum erhalten und so befriedigt werden, sondern es wird dadurch der unnützen Verschwendung von Liqueur am sichersten vorgebeugt."
Harry Johnson 1882

[Ein Jigger oder Barmaß ist ein Messbecher, der an einer Bar zum abmessen von Flüssigkeiten genutzt wird. Quelle: http://www.wikipedia.de/]

So stand es in einem der renommiertesten Cocktailbücher der frühen Jahre und wird dieser Tage in einem neuen renommierten Buch und passendem Fachmagazin gerade an entsprechender Stelle zitiert.
Wer genau arbeiten will sollte die Zutaten abmessen, damit am Ende das Rezept und die Balance stimmt und nicht doch ein wenig von der einen Zutat überwiegt, die das Zusammenspiel zunichte macht.
Heutzutage haben wir Barkeeper eine wesentlich reichhaltigere Auswahl an Jiggern, einigen haftet da auch ein Ruf des ganz Speziellen an, wie ich mit zwei Beispielen mal versuchen zu zeigen werde. Werkzeug für Waschechte Mixologen eben ;-)

Barcrafters Verstellbarer Barmeßlöffel
(12,95€ Brutto bei Barfish)
Länge: 22 cm
Breite: 2,7 - 3,8 cm
Der Löffel ist beidseitig mit zwei Skalen beschriftet und mit ihnen variabel verstellbar auf das Maß, dass man benötigt. Auf der kleineren Seite mit kleinem Löffel abgebildet geht die Skala von 1/8 bis 3/4 und auf der größeren Seite von 1 bis 2 1/2 kleinem Löffel und 1 mit großem Löffel. Wohlgemerkt sind das keine gängigen Barlöffeleinheiten wohl eher die Richtung Teelöffel und Esslöffel aber dann eher das Amerikansche System. Die Reinigung ist immerhin einfach.

Meiner Meinung ist der Vario-Löffel für Barkeeper wirklich komplett ungeeignet, da die Skalen undurchsichtig sind und die Handhabung die Schnelligkeit bei der Arbeit einschränkt.

Nuscüp Vario Jigger 5-30 ml
(12,98€ Brutto bei Barstuff)
Länge: ca. 16 cm
Breite: 3,5 cm
Der Vario Jigger ist wie eine kleine Schaufel, bei der man mit einem Regler die Meßgröße einstellen kann. Hierbei sind beim Becher selbst zwei Skalen angebracht, einmal ml von 5 bis 30 und auf der anderen Seite dasselbe im Unzen-System von 0,25 bis 1. Beim Regler gibt es wieder eine Skale mit einem kleinen Teelöffel und Löffel, wobei diesmal die Skala stimmt, da 5ml wirklich ein Teelöffel bzw. Barlöffel sind. Ein Vorteil ist hier sicherlich, das man Amerikanische Rezepte nicht übersetzen braucht und ohne Probleme 0,75oz jiggert oder durch die genaue Skala auch mal 15ml. Negativ fand ich, das wenn man den Jigger mit der linken Hand hält, die Unzen-Skala sieht und nicht die Metrische, die man in unseren Breiten wohl mehr braucht, dabei haben es die Schweizer erfunden, angeblich mal für Konditoren.

Insgesamt ist der Vario-Jigger wohl das nettere Gimmick und mitunter echt zu gebrauchen, nicht nur weil Mixologen-Vorreiter wie Hr. Heuser das ein oder andere Mal diesen Jigger benutzten, Übung und Routine für schnelles Arbeiten vorrausgesetzt.


Barmaß / Jigger 30/50 mit 2ml Skalierung
(5,49€ Brutto bei Barstuff)
Durchmesser: 6 cm
Höhe: 7,5 cm
Der Klassiker unter den Jiggern. Zurecht er hat eine gut lesbare Skala mit der man von 2 ml bis 50 ml alles abmessen kann. Durch seine stabile X-Form kann man ihn auf verschieden Arten sicher, gut und besonders schnell Handhaben, auch auf die Japanische Art.
Es gibt selbst keine Produktbeschreibung, da der Jigger für sich selbst spricht und wohl wirklich das beste Werkzeug für den Cocktailian darstellt.
Letztlich bleibt es natürlich jedem selbst überlassen mit welchem Werkzeug er arbeiten will, doch sollte man die praktibilität und den daraus verbundenen Speed nie außer Acht lassen. Neue Jigger gibt es schließlich jedes Jahr auf neue, die dann auf Messen wie kürzlich auf dem BCB neue vorgestellt werden. Oftmals ist es mittlerweile nur eine Design-Frage die den Stil des Barkeepers unterstreichen soll; Plastik, Glas, Silber oder Gold?!

Dienstag, 28. September 2010

Beyond Tiki - Hauptsache Rum

Hallo meine lieben Feunde des Nektars der Götter, gemeinhin in unseren Breiten auch als Rum bekannt.
Wie wirklich fast jeder mittlerweile mitbekommen hat, hat ein ominöser Herr Jrg Myr aus Hamburg auf seinem Blog zu einem Blog-Battle zum Thema Sailor Jerry Cocktail-Rezept aufgerufen. Clevere Sache von Ihm dieses Produkt, für das er normalerweise Werbung machen soll durch andere Blogs zu pushen, nicht wahr?!
Nun gut, da auch in mir etwas von Nelsons Blood fließt und ich dieser Spirituose sehr angetan bin, kommt natürlich noch ein netter Drink von mir zu diesem Thema:

The Sailor's Spice

5 cl Sailor Jerry
1 cl Giffard Ginger of the Indies
2 Bl Wildblütenhonig (ja die Flotte Biene)
3 cl frischer Limettensaft (sehr behutsam gepresst)
2 dashes TBT Jerry Thomas Own Decanter Bitters
1 Eiweiß (von einem glücklichen Huhn)
frisch geriebene Muskatnuss on top

Zuerst Honig im Rum und Likör rühren um ihn aufzulösen, dann die restlichen Zutaten hinzufügen und einen Dry-Shake durchführen.
Mit Eis gut und kräftig kaltshaken und doppelt abseihen. Frisch geriebene Muskatnuss als Finish auf die Schaumhaube des Drinks draufgeben - Genießen!
Letzlich ist es eine Mischung zwischen Sour und Punch, hat aber alles was Sailor Jerry braucht: Honig als leckeres Süßungsmittel, der Klassiker Limette für die Säure, Ingwerlikör für zusätzlichen Geschmack, für das gewisse Extra - Bitters mit dem selben Namen die als Basis Rum haben, dann natürlich noch Eiweiß für Umani und fluffiges Trinkgefühl und als Krönung die leicht halluzinogene Muskatnuss.
"Ein moderner Klassiker!" - FAZ (Fake Alkohol Zeitung)
"Erfrischend, würziger Shortdrink." - SZ (Sailors Zeitung)

Mittwoch, 15. September 2010

Product Placement

Sommerzeit ist neben dem obligatorischen Sommerloch auch die Zeit, in der im Kino die sogenannten Sommer-Blockbuster laufen. Die Kino-Filme, die vom Studio aus viel Geld einspielen sollen. Und das nicht nur durch die Zuschauerzahlen, nein mittlerweile kassieren die Filmstudios auch gehörig durch das sogenannte Product Placement ab. Bei dem stellen Firmen ihre Produkte zur Verfügung und zahlen dann auch noch einen Werbekostenzuschuss, damit der Held auch ja mit ihrem Mobiltelefon seine SMS schreibt und den neuesten SUV fährt. Und selbst bei Getränken macht das Ganze nicht halt, denn was wäre James Bond ohne seinen Dom Perignon oder Hitch ohne seinen Grey Goose Martini.

Es kann aber auch ein klein wenig anders sein.
Ab und an will das Studio auch ein bestimmtes Produkt haben, weil es zu Story oder Protagonisten gehört. So auch in der neuen A-Team Verfilmung. Hier sieht man an öfterer Stelle die Jungs einen Mint-Julep trinken. Das ist aber nicht irgendeiner, nein es ist "The Colonel's Choice" eine Eigenkreation von der Watt's-Cocktailbar, die dem Charakter des Colonel Hannibal Smith besonders gut gefiel und er e auch seinem Team nähergebracht hatte, wird auf der DVD dann unter Extra zu sehen sein.

Dieser Julep ist eine vollendete Komposition aus Maker's Mark Whisky, hausgemachter Aprikosenmarmelade, dazu Giffard Apricot du Roussillon, ein klein wenig frischer Zitronensaft, natürlich frischeste Minze und Kardamon-Bitters aus eigener Herstellung.

Dieser fruchtig frische Drink stillte nicht nur stilvoll den Durst von unserem liebsten aller Alpha-Teams, nein er half natürlich auch Hannibal und später Face ihre genialen Pläne auszutüfteln. Denn genau wie die Zutaten eine perfekte Mischung sind, ist es am Ende ja auch immer das Folgende:

"I love it when a plan comes together!"




Donnerstag, 4. März 2010

Von Jägern und Sammlern

Schon immer teilt sich die Menschheit in Jäger und in Sammler auf. Früher konnte man ganz leicht unterscheiden, wer auf der Jagd war (nach einem Mammut z.B.) und wer etwas sammelte (Beeren zum Dessert, nach dem Mammutbraten). Dann vermischte sich die klare Einteilung schon etwas (der Jäger sammelte die Stoßzähne) und verlor sich immer mehr.

Mittlerweile muss ja keiner mehr auf die Jagd gehen und sammeln, aber diese beiden Urinstinkte sind immer noch da und treten mittlerweile in anderer Form auf.

Insbesondere das Sammeln hat nun eine neue Definition gefunden:

Nun bezeichnet es eine systematische Suche, Beschaffung und Aufbewahrung von Dingen oder gar Informationen. Sammeln geriert zu einer wichtigen idellen Beschäftigung, das heißt fast jeder hat als Hobby irgendeine Sammelleidenschaft entwickelt. Es gibt noch das institutionalisiertes Sammeln von Museen, Bibliotheken und Archiven.

Zurück zum Sammeln als Hobby

Prinzipiel kann man ja alles sammeln und alles was man Besitzt ist schon eine Sammlung, wenngleich eine sogenannte unsystematische. Systematischer ist die Eingrenzung auf ein gewisses Gebiet, einer gewissen Thematik (Comics, aber nur die von D.C.).

Oder wie ich mal sagte: "Mansche sammeln Briefmarken, ich sammle Rum!"
Nicht nur ein Wortspiel mit Rumsammeln, nein es hat als Anlage immer hohe Prozente und macht wirklich was her im Regal.

Neuestes Mitglied in meiner Sammlung:

Pussers British Navy Rum Ships Decanter
"Admiral Lord Nelson" 1l

Land: British Virgin Islands, Guyana, Trinidad & Tobago
Hersteller & Abfüller: Pusser's
Alkoholgehalt: 42%
Inhalt: 1 l

Es ist ein schöner Blend aus 6 in Eichenfässern gereiften und ausgesuchten Rums. Bei der Vergangenheit des Rums ist das celebrieren maritimer Traditionen mit geschmückten ceramic-Dekantern selbst so eine Art Tradition für Pusser's geworden. Die spezielle Ships decanters Form gab es sc hon in den frühen Jahren der Segelschiffahrt. Die extra großen Standflächen sollen das Umfallen auf den rollenden Schiffen vermeiden und - was natürlich noch schlimmer wäre - das etwas von dem guten Tropfen verschüttet wird.
Da der Rum noch zu ist die Charakteristik von http://www.thewhiskytrader.de/

Farbe: Destilliert aus dunkler Melasse, dunkler Bernstein.
Aroma: Sehr kräftig und komplex, mit einer angenehmen und feinen Süße.
Geschmack: Die Aromen setzen sich fort mit rechlich Toffee, dunkler Schokolade, würzigen Noten, Trockenpflaume. Im Nachklang lange, würzig-süß.
Der Decanter, aus bestem Keramik, ist Live wirklich noch schöner als auf den Bildern. Sehr detailreich mit vielen Anspielungen gestaltet.

Unten stehen auf Lateinisch die Sieben Weltmeere: Mare Septentrio Atlanticum, Mare Meridies Atlanticum, Mare Indicum, Mare Septentrio Pacificum, Mare Meridies Pacificum, Oceanus Arcticus, Oceanus Antarcticus (Da haben wir schon wieder was gelernt)

Dann sind die vier Zeichnungen: Eine vom Pusser's Logo, eine vom Porträt Lord Nelson's mit dem Untertitel "Palman qui meruit ferat", dann eine von den Traditional Toasts der Royal Navy heute mit "a bloody war and a quick promotion" und dann noch die mit dem Herrn mit Dreozack auf einem Streitwagen und der Ansicht "Britains never shall be slaves".

Oberhalb sind verschiedene Flaggen abgebildet und der einleuchtende Satz "England expects that every man will do his duty"

Als Anschluss über dem blauen Decanterkopf ist eine rote Wachsversiegelung nochmals mit dem Emblem von Pusser's. Der Deckel ist auch aus Keramik, blau mit einem Korken zum verschließen, falls man ihn doch aufmacht.

Als optisches Highlight einer Sammlung wahrlich ein Hingucker, noch dazu mit einem Liter leckerem Pusser's Rum befüllt und fällt auch bei Seegang nicht so leicht um.








Montag, 15. Februar 2010

Academia del Ron

Der Cocktailwettbewerb Havana Club Bar Giants schlägt eine neue Richtung ein. Er will sich stärker dem klassischen Bartending widmen . Mit dem Konzept der Academie del Ron bei dem Workshops und Schulungen enthalten sind und am Schluss nicht nur der Drink, sondern auch das Wissen und der Gästekontakt im Vordergrund stehen - was mittlerweile auch der 360° Bartender heißt.
Aber um einen der Plätze in der Academia zu ergattern muss man doch einen Drink kreieren. Aber natürlich nicht irgendeinen, nein es handelt sich um eine Daiquiri-Variation.
Und welchen Rum benutzen wir da?
HAVANA CLUB!


Nun gut hier mein Rezept:

Ron Veritas

5 cl Havana Club 3 anos
2 BL Akazien-Blütenhonig
5 Stk. grüne, kernlose Trauben
2 cl Sauvignon Blanc
3 cl frischer Limettensaft
Limettenzeste

Glas: Cocktailglas
Deko: 2 Trauben mit Honig und Puderzucker in separatem Glas

Zubereitung: 5 cl Havana Club 3 anos ins Boston Glas geben, die 2 BL Honig hinzufügen und kurz rühren, damit sich der Honig auflöst. Dann die Trauben im Rum-Honiggemisch muddeln und letzlich noch den Sauvignon Blanc und den Limettensaft eingießen. Mit Eis gut schütteln und über ein Teesieb in ein vorgekühltes Cockjtailglas abseihen. Für den letzten Touch sprühen wir den Cocktail noch mit einer Limettenzeste ab. Mit dem Dekoglas a part und einem Lächeln servieren wir den Drink.

Donnerstag, 28. Januar 2010

Macht sich jemand zum Affen?

Da ich ja in Ettlingen beheimated bin ist Stuttgart nicht so weit entfernt. Demzufolge, und weil ich frei hatte, lag es ziemlich auf der Hand, dass ich auf die Barkulktour gehe. Gesagt getan ging es dann auf die neueste Bar & Gastronomiemesse in der Baden-Württembergischen Landeshauptstadt.
Der Einfachkeit halber verweise ich zur Beschreibung der Messe auf einen anderen lesenswerden Blog:
http://cocktailwelt.blogspot.com/2010/01/barkultour-2010-ein-resume.html

Christian hat hier den Montag gut beschrieben und auch den Gin, den ich erwähnen möchte:
den "Monkey 47"

Ich gebe jetzt mal die ersten zwei Seiten aus dem Booklet wieder, die erzählen doch eine wunderbare Geschichte:
"Im Juli 1945 wurde Wing Commander Montgomery "Monty" Collins, Angehöriger der Royal Air Force, Uhrenliebhaber und Weltenbummler, nach Berlin versetzt. Collins, Sohn eines britischen Diplomaten, erblickte 1909 in der britisch-indischen Provinz Madras das Licht der Welt. Früh erkannte er die Macht der Sprache und erlernte nicht weniger als 5 Sprachen, eine davon die Deutsche.
Nach Kriegsende in Berlin angekommen, war Commander Collins vom Ausmaß der Zerstörung der Hauptstadt zutiefst bewegt. Fortan engagierte er sich in seiner Freizeit für den Wiederaufbau des Berliner Zoo's und übernahm die Patenschaft für einen Javaneraffen namens Max. 1951 schied Collins aus der Royal Air Force aus. Von seinem Wunsch das Uhrmacherhandwerk zu erlernen getrieben, zog er in den nördlichen Schwarzwal. Leider erwies Collins sich hierfür als untauglich und eröffnete stattdessen einen Landgasthof, den er zu Ehren seines Patenkindes "Zum wilden Affen" nannte.
Als britischer Gentleman war Montgomery Collins nicht gewillt auf bewährte Traditionen sowie ein gutes Glas Gin zu verzichten und began daher, sich für die Herstellung dieses englischen Nationalgetränks zu interessieren. Wacholder war, ebenso wie reines Quellwasser und eine Vielzahl spezieller Kräuter, mehr als ausreichend vorhanden. Daraus entwickelte er seine einzigartige Schwarzwälder Gin-Rezeptur.
Zu Beginn der sechziger Jahre verliert sich Collins - Spur bis um die Jahrtausendwende bei Renovierungsarbeiten des Landgasthofes eine alte Holzkiste entdeckt wurde, deren Inhalt eine Flasche und ein Brief waren. Die alte Flasche war von Hand beschriftet und unter einem skizzierten Affen war zu lesen "Max the Monkey - Schwarzwald Dry Gin". Der Beiliegende Brief enthielt eine Beschreibung der Zutaten von Montgomerys Rezeptur.
Die Besonderheit der Rezeptur ist, dass sich nebenm typischen Kräutern und Beeren des Schwarzwaldes auch zahlreiche exotische Gewürze wiederfinden, deren Verwendung wohl Collins' Kindheit in Indien zuzuschreiben ist. Seit 2008 haben wir uns der Rezeptur von Montgomery Collins angenommen. Zum Andenken an Collins und seinen Affen Mx haben wir unserem Schwarzwald Dry Gin den Namen "Monkey 47" gegeben"
Quelle:Monkey 47 - Booklet
in ähnlicher Form auf www.monkey47.com nachzulesen
Aber worauf will ich jetzt hinaus?
Meiner Meinung wirkt diese Geschichte doch arg konstruiert und leicht übertrieben. Der nette Herr hieß Montgomery Collins, englischer gehts ja nicht mehr. Und dann auch noch der Nachname Collins, der einem wohl noch einen Black Forest Collins suggerieren soll, den wir auf der Messe natürlich nicht testen konnten. Er hohlte sich die Patenschaft eines Java-affen, durch den man ein nettes Logo hat, das mich vom Namen an den Boutique Blend Monkey Shoulder erinnert. Durch seinen Vater hatte er Beziehungen nach Indien und somit zu den exotischen Botanicals. Deutsch konnte er auch noch und wegen einer Uhrmacherliebe kommt er in den Schwarzwald. Alles perfekt durchdacht, muss man schon sagen. Erstaunlich wie sich eine Spur vor gerade einmal 50 Jahren verlieren konnte, dass man ja nichts Googeln oder Wikipedieren kann (Schon versucht). Aber Herr Collins hatte Glücklicherweise eine sogenannte Zeitkapsel in Form einer Holzbox. Nicht nur Notizen, Fotos und detaillierte Beschreibung über den Gin waren darin, nein auch noch eine Flasche als kostenlose Probe (Leider waren keine gebrandeten Gläser drinnen und auch kein Plüschaffe).
Kennt noch jemand den ironischen Beitrag zum Thema Vodka auf dem damaligen Bitters-Blog:
http://bitters-blog.blogspot.com/2008/01/warum-schnell-nicht-schnell-genug-ist.html
Dass war genug Vodka zurück zu Gin. Denn bei einem Ultra-Premium Gin muss alles so authentisch wie möglich sein, mit Geschichte und allem Pipapo.
Hab ich schon erwähnt, das sage und schreibe 47 Botanicals (und auch 47%vol hat) in dem Gin sind und er wie bei Schwarzwälder-Obstbränden in Tongefäßen noch lagert. Noch mehr Superlative, die erkennen lassen, dass die bald erscheiende 0,5l Flasche Monkey 47 nicht zu den günstigsten zählen wird.
Versteht mich nicht falsch, der Gin ist gut aber speziell im Geschmack. Dennoch wird von den Blackforest Distillers hier geziehlt etwas konstuiert, dass so nicht richtig sein wird. Vielleicht stimmt es ja wirklich, denn die besten Geschichten schreibt nekanntlich das Leben. In einer anderen Region in Deutschland, wo zwei Herren Gin machen wollten, blieb man bei der schlichten einfachen Short-True-Story.
Aber wie immer entscheiden die Gäste und wir Barkeeper ob etwas ein erfolg oder Mißerfolg werden wird und in ein paar Monaten/ Jahren sind wir schlauer.

Mittwoch, 20. Januar 2010

Neuer Post

Ein neuer Post? Wirklich wie kommt denn dieser Blog zu so einer Ehre?
Es ist ja wirklich sehr ruhig geworden in letzter Zeit. Der ganze Dezember fehlt ja praktisch. Nun gut, starker Monat und viel zu tun gehabt, ganz im Gegensatz zum Jahresanfang, bei dem ich es eher ruhig anging.
Was bisher geschah:
Definitiv fehlt wohl die Berichterstattung über meinen fantastischen Zeitungsartikel in der BNN zum Thema Gewürze und Cocktails und daraufhin auch noch ein Auftritt auf der Christkindlesmarkt-Bühne. Meine Güte, ohne falsche Bescheidenheit ich werde wohl noch eine lokale Berühmtheit hier in Ettlingen, genau wie Denny Crane in Boston. Jetzt fehlen nur noch Radio und TV.
Sylvester muss man natürlich erwähnen, weil es einfach ein fantastischer Abend war und der absolute Schaumwein-Ausverkauf, bei dem jeglicher Crémant und alles an Champagner konsumiert wurde. So sollte es jeden Tag sein.
Gut am ersten Montag als die Bar wieder offen hatte, trank ein verliebtes Pärchen drei Flaschen Dom Perignon. Übrigens musste der Mann die letzte Flasche laut unbestätigten Gerüchten leider selber trinken.
Dann gab es leider noch die Schneemassen die ganz Deutschland und auch einen Teil unseres Zeltanbaus lahmlegten. Zum Ende des Monats steht es wieder, wenn am 30.01 zur Nachtkultur Pirm-Jam wieder das Haus rocken.

P.S. Nachträglicher Vorsatz zum neuen Jahr: versuchen etwas mehr hier im Blog zu machen (mit halbherzigen Beiträgen wie diesem hier ;-)

Mittwoch, 25. November 2009

Die Firma

Jetzt hat es doch wieder etwas länger gedauert für einen neuen Blogeintrag.

Nun gut, wir haben mittlerweile Mitte Dezember und dieser Eintrag wird zurückdatiert gesendet. Nein ich kann nicht Zeitreisen, ab und an kommt es einem nur vor, dass man mit den Wochentagen durcheinanderkommt. Besonders, wenn zum Beispiel sich die Schichten von einem Kollegen ändern: " Markus, du da? Ist heute schon Freitag?" " "Nein, ich habe getauscht, wir sind wirklich noch bei Mittwoch."
Ob Mittwoch oder Freitag, wir sind in der Zeit, in der wir Weihnachtsfeiern haben. Und da ist alles dabei:
Firmen, die sich Abends bei uns treffen, zum Beisammensein, Essen und Trinken, aber jeder zahlt seine Dinge selbst, also fast wie ein Klassentreffen.
Firmen, die erst Tagungen haben und dann ein Abendessen im Weihnachtlichen Sinne, was für eine Kombo.
Dann natürlich auch Weihnachtsfeiern getreu dem Motto: "Es geht alles auf die Firma!"
Am beste wäre da ein Beispiel von letztem Jahr an einem Freitag.
Wir hatten bei uns im Watts schon von vorneherein volles Haus. Dann ging es so kurz nach neun auch bei uns an der Cocktailbar los. So kam der erste Tisch von der Brasserie zu uns rüber und schon direkt nachdem der Erste etwas zu trinken bestellt hatte hieß es "Es geht alles auf die Firma." "Ok, gut. Welche Firma?" "Wir haben drüben schon unterschrieben." "Ach so sie haben im Restaurant schon ein Konto."
Natürlich hatte die Firma da schon schön gegessen und wollte jetzt bei uns noch schöner trinken, aber es sind zwei verschiedene Kassen und wir müssen so eine neue Rechnung aufmachen, und wissen in dem Moment natürlich nicht, wie die Firma heißt.
So eine halbe oder dreiviertel Stunde ging es weiter, mit dem nächsten Grüppchen, das zu uns rüber kam. Noch bevor irgendjemand etwas bestellte oder wir großartig Guten Abend sagen konnten, kam der schöne Spruch "Es geht alles auf die Firma!" Wunderbar, denn wir sehen jedem ja an für welche Firma er arbeitet, oder ob er von der Villa Watthalden 'Hartmaier' kommt, die nebenan ist und auch separat läuft. Die andere Gruppe die an dem Abend diese Phrase zum Besten gab war ja auch mit Anzug unterwegs statt Charketeristischen Firmenklamotten und wir konnten nur ahnen, das es zumindest auf die Firma läuft.
Die Firma? - was versteht man eigentlich darunter?!
Irgendeine Institution, Behörde, Betrieb oder Gesellschaft oder einfach eine Firma? Denn 'die Firma' dürfte es wohl kaum sein, denn es werden in den seltensten Fällen mehr als 2-3 CIA Agenten gleichzeitig an einem Ort sein, perfektes Deutsch sprechen und dann auch noch behaupten von der Firma zu sein.
Vielleicht denken die werten Herren ja, das man den Heiligenschein auf dem der Firmenname, sowie die volle Anschrift draufsteht wirklich lesen kann.
Leider ist dem nicht so und wir haben oftmals wirklich etwas Forschungsarbeit zu leisten um da Abhilfe zu schaffen.